Nachdem wir vor ca. 4 Jahren unsere Liebe zu Frankreich entdeckt haben, war es natürlich nur eine Frage der Zeit, wann wir auch Paris für uns entdecken. Im letzten Herbst machten wir unseren ersten kurzen Abstecher und waren begeistert. Dank des Feiertages konnten wir nun ganze 4 Tage diese außergewöhnliche Stadt erkunden. Mit „wir“ meine ich meinen Mann, meine beiden Töchter, die glücklicherweise nun in einem Alter sind, in dem man gemeinsame Stadttouren unternehmen kann, und mich.
Anreise und Tag 1:
Am Donnerstag morgen ging es früh mit dem ICE von Frankfurt in Richtung französische Metropole. Dank der tollen Zugverbindung (ohne weiteres Umsteigen) waren wir bereits gegen 10.40 Uhr am Gare d l`Est in Paris.
Von dort ging es direkt in unser Hotel Saint-Louis im Pigalle-Viertel unterhalb von Montmartre. Diese kleinen charmante Hotel hat uns bereits im Herbst sehr gut gefallen. Es liegt zentral und mit Metro und Bus kann man überall hinkommen. Davon abgesehen, gibt es im Viertel nette kleine Szenelokale, in denen man gut essen kann. Es ist ein sehr lebendiges Viertel. Auf der großen „Hauptstraße“ an der das bekannte Moulin Rouge liegt, gibt es zwar noch diverse Sexshops und Etablissements, taucht man in die Seitenstraßen ein, findet man wunderbare kleine Läden und Cafes.
Ein tolles Lokal „Pink Mamma“ liegt eigentlich genau neben dem Hotel. Das Pink Mama ist allerdings sehr beliebt,was man daran sieht, dass sich sowohl Mittags, als auch Abends eine Menschenschlage bis um die Ecke zieht, um dort zu speisen. Da wir nicht reserviert hatten, gab es diesmal keine Chance dort zu essen. Es ist aber für unseren nächsten Besuch vorgemerkt. Und ich finde, dass schon der Besucher der Website sich lohnt!
Empfehlung vor der Abreise
Eine gute Empfehlung ist, bereits die Fahrtickets für Bus und Metro von zuhause aus zu kaufen. Das funktioniert über die offizielle Website der des Tourismus und Kongressbüros ganz wunderbar. Wir haben und für Drei- Tages- Tickets entschieden, die innerhalb von 2 Tagen per Post bei uns zuhause waren. So konnten wir direkt vom Bahnhof „weitereisen“. Der entscheidende Tipp für mehrere Tage Paris ist vor allem bequeme Schuhe. Wir sind, trotz Metro, täglich bis zu 20 km gelaufen (Dank dem Schrittzähler der großen Tochter).
Place de la Concorde und Champs-Élysée
Da wir bereits beim Herbstbesuch den Eiffelturm bestaunt haben, (und ja, er ist wirklich beeindruckend, auch wenn man meint, man hätte ihn schon so oft im Fernsehen gesehen, so war ich doch sehr geflasht davor zu stehen), ging es diesmal an den Place de la Concorde. Er ist der größte Platz in Paris und befindet sich hinter den Tuilerien Gärten. Blickfang des Platzes ist ein 23,5 m hoher Obelisk, der aus dem Tempel von Luxor stammt und etwa 230 Tonnen schwer ist. Er soll den schwierigen Weg zu Erreichen der Eintracht (franz. Concorde) symbolisieren.
Vom Place de la Concorde ging es an der Seine entlang in Richtung zur Pont Alexandre III. Diese außergewöhnlich Brücke wurde zur Weltausstellung 1900 eröffnet und schafft die Verbindung zwischen dem Invaliden Dom und Grand Palais und Petite Palais. Unterhalb der Brücke, am Seineufer haben wir eine Kleinigkeit gegessen. Hier ist zu beachten, dass die Lokalitäten Biergartenartig erscheinen, allerdings muss man für Pommes, Döner und Getränke bei vier Personen mit ca. € 60,- rechnen. Der Blick bis hin zum Eifelturm und die vorbeiflanierenden Menschen auf Rollern, Inlinern, Jogger usw. sind es aber allemal wert!
Nach der Stärkung ging es in Richtung Champs-Élysée und Ar de Triomphe. Diese Prachtstraße hat mich allerdings dann doch etwas enttäuscht.
Von den einstigen Luxusmarken sind vor allem Louis Vuitton und (ganz wunderbar) Guerlain noch vertreten, mehr und mehr sind hier die üblichen Ketten zu finden, letztlich nicht wirklich viel anders als auf der Zeil in Frankfurt.
Am Arc de Triomphe ging es dann mit der Metro zurück nach Pigalle und nach den Menschenmassen in der Stadt, waren wir froh den Abend im etwas beschaulicheren Viertel ausklingen zu lassen.
Gestärkt vom Hotelfrühstück ging es los. Diesmal zu Fuss durch das Montmartre Viertel. Es ist mit 130 m die höchste natürliche Erhebung der Stadt und auf dem Hügel trohnt die Basilika Sacré Coeur. Für diesen Vormittag haben wir allerdings ein gemütliches Ründchen über den Hügel eingeplant und die Basilika für den Sonntag aufgehoben.
Im 19 Jhrdt. zogen viele aufstrebende Künstler in das damals noch ländliche und günstige Montmartreviertel, u.a. Renoir, van Gogh und später auch Picasso, da sie dort günstiger als in der Innenstadt leben konnten. Nach dem ersten Weltkrieg verließen die Künstler peu a peu den Stadtteil in Richtung Montparnasse. Heute gibt es viele wunderbare kleine Boutiquen und Geschäfte, sowie Cafes und Restaurants in diesem Viertel zu entdecken. Natürlich war es stellenweise extrem voll, gerade wenn man in Richtung Place du Tertre, dem sogenannten Künstlermarkt, geht, wird es sehr touristisch. Mit „Künstlerambiente” hat das eigentlich nichts mehr zu tun. Wir wollten dort schnell wieder weg.
Nach einer Mittagspause im Hotel ging es per Metro wieder an den Place de la Concorde und diesmal von dort in die Rue Saint Honoré. Hier findet man sämtliche Geschäfte angesagter Designer.
Am Place Vendôme wird der Luxus noch mit unzähligen Schmuckboutiquen gekrönt. Es ist zwar ganz nett zum anschauen, allerdings hat uns diese „oberflächliche Energie“ gar nicht angesprochen.
Abends im Louvre
Wir hatten geplant, am Freitagabend in den Louvre zu gehen. Der Louvre hat Freitags immer länger bis 22.00 Uhr geöffnet. Wir hatten uns vorab schon die App des Louvre runtergeladen und hatten Tickets geordert, was grundsätzlich zu empfehlen ist. Toll ist dass Kinder bis 18 Jahre kostenfreien Eintritt haben. Da das sonnige Wetter gefühlt ganz Europa nach Paris katapultiert hatte, war der Eingang an der Pyramide extrem voll. Glücklicherweise hatten wir den Tipp bekommen, dass es insgesamt drei Eingänge zum Louvre gibt. Wir haben den Eingang über die Galerie du Carroussel genutzt, was bei ca. 30° Grad Außentemperatur toll überdacht und klimatisiert war. Die Größe und Vielfalt hat uns innen dann fast „erschlagen“. Leider war Freitagabend die Ausstellung „Ägypten“ geschlossen, auf die sich die Kinder sehr gefreut hatten. Der Hype um die Mona Lisa wirkte auf uns ziemlich ernüchternd. Es gibt im Louvre so viel zu sehen, dass man wahrscheinlich sich vorab recht gezielt heraussuchen sollte, mit was man sich befassen möchte. Neben der unglaublichen Vielzahl von Bildern und Skulpturen, waren auch Abends noch unglaublich viele Menschen im Louvre unterwegs, was ich recht anstrengend fand. Vielleicht ist es besser im November den Louvre zu besuchen, wenn die Stadt nicht so voll ist?!
Tag 3: Bustour und Mittelaltermuseum
Jeder in der Familie durfte vor unserer Reise bestimmen, was er/sie gerne sehen möchte. Da unsere „Kleine“ gerne eine Fahrt im Doppeldeckerbus machen wollte, stand das am Samstag an.
In Paris gibt es mehrere Anbieter für diese Stadtrundfahrt nach dem „Hip on Hop off“ -Prinzip. Die Busse haben verschiedene Routen mit diversen Haltestellen und man kann jeder Zeit aussteigen und wieder einsteigen.
Man sollte möglichst morgens schon starten, damit es sich lohnt. Die Tickets werden Tagesweise ausgestellt. Sollte man nach 16.00 Uhr beginnen, dann gilt das Ticket auch für den nächsten Tag noch. Alle Bustourenanbieter bieten auch Kombinationen über mehrere Tage oder mit Bootstouren kombiniert etc. an.
Wir haben uns für den Anbieter “OpenTour” entschieden, da eine seiner Haltestellen nah an unserem Hotel lag. Bei OpenTour gibt es drei farbig markierte Routen, die quasi die ganze Stadt abdecken. Das 1-Tgesticket für uns als Familie (2 Erwachsene und 2 Kinder) kostetet € 85,00 und war verhältnismäßig günstig (Ticket für Metro und Bus gelten bei diesen Bussen nicht). Wir haben und gefreut, dass auch die große Tochter mit 17 Jahren noch als Kind gilt. Da es an diesem Wochenende außergewöhnlich heiß war, ist das Fahren auf dem Dach des Busses recht anstrengend (bitte an Sonnencreme und ggf. Hut denken). Die Busse sind außerdem nicht unabhängig vom Pariser Verkehr, so dass man für eine verhältnismäßig kurze Strecke recht lange im Bus sitzt. Man sollte sich gut überlegen, ob so eine Busfahrt wirklich Sinn macht, gerade auch weil die Busse und dann die Wechselhaltestellen sehr voll sind.
Beim Busstopp an der Musée d`Orsay haben wir den Bus verlassen und sind in Richtung Sorbonne marschiert. Mein Mann wollte gerne in das Mittelaltermuseum (Musèe national du Moyen Âge). Ein wunderbares kleines Museum, dass stellenweise noch im Umbau ist, hat uns alle begeistert und ist für mich ein absoluter Geheimtipp.
Tag 4: Abreise und Sacre Coeur
Unser Zug nach Haus ging um 14.00 Uhr, so dass wir den Vormittag noch nutzten, um zu Fuß der Basilika Sacre Coeur einen Besuch abzustatten. Wir versuchten schon vor den großen Touristenströmen recht früh morgens dort zu sein.
Zum einen hat man einen phänomenalen Blick über die Stadt und eine wunderbare frische klare Luft. Zum anderen kann man noch ohne Menschenmassen und anstehen in die Kirche hinein. Wir sind keine gläubige Familie ,allerdings sind wir uns einig, dass Sacre Coeur für uns zu einer der schönsten Kirchen überhaupt zählt, sowohl von Innen als auch von Aussen. Der Besuch ist nur zu empfehlen!
Und dann waren unsere vier Tage in dieser wundervollen Stadt schon wieder vorbei und wir haben die Heimreise angetreten.
Letztlich sind wir immer noch sehr begeistert und waren sicher nicht da letzte Mal in Paris. Es gibt immer noch so viel, was wir noch nicht besichtigt oder angesehen haben. Die Atmophäre von Paris ist schon einzigartig, allein durch diese unglaublich vielen tollen Häuser, Bauwerke, Brücken und Straßen. Aber auch die Menschen haben wir als durchweg positiv und hilfsbereit erlebt, auch wenn man selbst nicht wirklich viel Französisch spricht.
Vielleicht habt ihr ja jetzt Lust bekommen diese Stadt zu besuchen oder könnt uns noch den einen oder anderen Tipp für den nächsten Besuche geben. Ich freu mich drauf!
P.S.: Natürlich war ich im Oktober letzten Jahres und auch in diesem Jahr wieder bei Shakespeare and Company, dem ultimativen Buchladen in der Nähe von Notre Dame.
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